Die Sprache des Universums 4

"Ein Mann ist stark" sagte man...also war ich stark

Die Sprache des Universums 4

Innerlich Kriege zu verlieren und äußerlich ein starker Mann zu sein, hat mich sehr erschöpft. Interessant war: Je mehr ich meine Kraft vom materiellen schöpfte und mich hinter meiner Maske versteckte, desto mehr wurde ich von einer unbekannten Energie geohrfeigt.

Was war das? Konnte es keiner Bedeutung zu ordnen… Ich - ehrlich, gutherzig, den religiösen Geboten folgend, der seine ganzen seelischen Verletzungen und Traurigkeiten innerlich versteckt, um seine Liebsten nicht zu belasten. Immer bedacht niemanden zu kränken; quasi ein guter Mensch, den die Gesellschaft bevorzugt, der 100% aller Anforderungen entspricht. Trotz alldem musste ich die Erfahrung machen, die ich vorher weder beschreiben noch verstehen konnte, wie alles in meinem Leben schief lief und außer Kontrolle geriet. Obwohl ich ohne anzuhalten und mich auszuruhen hart gearbeitet habe, war ich nicht ausreichend. 

Ich hatte solche Angst, dass meine Maske fallen würde, deshalb hielt ich sie fest… Aus mir wurden 2 verschiedene Persönlichkeiten. Außerhalb von der Maske war der starke Ich und innerhalb von der Maske war ein kurz vor dem Durchdrehender, “Es reicht!”, schreiender Ich. 

Aus Sturheit wählte ich immer das Schwierige. Es war so, als ob der einzige Weg, mich zu bestätigen, das zu schaffen, was andere nicht geschafft hatten. 
Indem ich mich immer unter Beweis stellte, wollte ich meine Existenz, mein Dasein bemerkbar machen. Wollte, dass meine Mitmenschen mich akzeptieren und mich wertvoll finden. “Geld kommt nicht auf dem leichten Weg, das Brot ist vom Maul des Löwen in den Magen gelangt, Geld wächst nicht auf den Bäumen, so viel Geld kann man nicht auf helal Wegen verdienen!” diese Wörter waren wie gemeißelt in meinem Hirn. 

Habe wieder einmal alles perfekt gemacht, was mir beigebracht wurde. Alles, was meine Familie und die Gesellschaft wollte! Wenn ich alles so perfekt mache, wie sie es wollen, dann werden sie mich noch mehr lieben, dachte ich. Weiteres dachte ich, dass es sehr egoistisch ist, für mich zu leben, daher lebte ich für andere.

Aber schau - war am tiefsten Punkt meines Lebens angelangt!

Die Worte, die ich als Kind immer zu hören bekam: “Ein Mann weint nicht!” ….   also habe ich nicht geweint!

“Ein Mann ist stark!” sagte man…. also war ich stark!

“Ein Mann ist der starke Halt (Pfahl) von seinem Zuhause!” sagte man.. also wurde ich ein Pfahl! Aber am Ende zerbrach dieser Pfahl!

Dieser starke Mann, war so von den Schlägen des Lebens erschöpft, dass alles, was er hatte und zu kontrollieren versuchte, wie Blätter im Herbst davon flogen. Fühlte mich einsam und hilflos. Weinte die Nächte durch bis Morgengrauen. Ließ es niemanden merken. Das Leben war so hart und schwer. Alles was ich gelernt und gemacht hatte, konnte nicht verhindern, dass ich am Boden lag.

Wollte sehr oft von dieser Welt gehen. In meinem Inneren war ich ein Verlierer, ein Versager. Weiteres dachte ich, dass ich von niemandem geliebt werde. War zu nichts Nutze, war einfach wertlos. Je mehr ich das in mir spürte, desto wütender wurde ich. Je wütender ich wurde, desto mehr Dramen kamen in mein Leben. Es waren zwar immer andere Beteiligte, unterschiedliche Orte, aber die Themen und die Ergebnisse blieben dieselben. 

Anfangs konnte ich es nicht verstehen. Ich konnte nichts mehr machen, war am tiefsten Abgrund angelangt. All mein Wissen nutzte nichts! Hatte auch kein Ort mehr, wo ich hingehen konnte. Ich, der dem Schöpfer unendliches Vertrauen hatte, rebellierte für einen Moment gegen ihn.

Von Nefes21 Akademi teilnehmende Übersetzer:

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